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Lesen ist das Gegenteil von Sterben

Das Buch "an diesen Tagen lasen wir nicht" von Will Schwalbe ist ein wunderbares Novemberbuch über die Kraft des Lesens. Es ist für europäische Menschen stilistisch vielleicht für manche ein bisschen zu amerikanisch (und natürlich merkt man dann auch mal wieder, dass es jenseits von Deutschland und Europa massenhaft Literatur gibt, die viele hierzulande nicht kennen, zumal sie oft (noch) nicht übersetzt ist...). Zuallererst ist es aber ein wahrer page-turner, denn der Autor und seine geliebte Mom teilen die Liebe zum Lesen und beginnen, als bei der Mutter Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert wird einen "Zweierbuchclub", empfehlen sich gegenseitig Bücher, über die sie dann vor allem bei den stundenlangen Chemositzungen der Mutter sprechen. Natürlich bleibt es nicht aus, sich mit der sich immer wieder neu definierenden Mutter-Sohnbeziehung zu beschäftigen und auch mit dem bewegten und politisch sehr aktiven Leben der Mutter. Vor dem Hintergrund sehr unterschiedlicher Literatur (Kabat-Zinn, Thomas Mann, Alice Munro, Tolkien,  Stieg Larsson, Irene Nemirowsky, Thoreau u.v.a.) werden zwei Menschen lebendig und ihr spezifischer Blick auf die Welt, auf ihre Werte und die sowohl individuelle als auch gemeinsame Neugier auf Bücher.

Und wer jetzt selbst Lust bekommen hat auf das gemeinsame Lesen hier ein link zu shared reading in Deutschland:www.shared-reading.de

In England, wo es von Jane Davis vor mehr als 20 Jahren "erfunden" wurde, gibt es mehr als 400 Gruppen: Menschen finden sich, um über Bücher und was sie für sie bedeuten zu sprechen.