Artikel mit dem Tag "Familie"



18. März 2022
Kriege braucht keiner
Ich bin fasziniert von Nino Haratischwilis neuem Roman "das mangelnde Licht", fasziniert, erschreckt und sehr beschämt - weil sie sovieles beschreibt, was viele Menschen jetzt aktuell in der Ukraine erleben: einen Krieg und auch die zerütteten Lebensbedingungen und rechtsfreien Räume mitten in der Gesellschaft vor einem Krieg und danach. Man hofft fast, dass möglichst wenig davon autobiografisch ist. Tatsache ist , dass es so viele Situationen sind, die viele Menschen in Kriegen...
HERKUNFT · 26. Januar 2022
Erinnert sich noch jemand, dass ich mir bei den begeisterten Buchbesprechnungen am 8.11.2020 von Edouard Louis "wer hat meinen Vater umgebracht" und Annie Ernauxs` "die Jahre" und "Scham" gewünscht habe diesen autobiographischen Milieu-Blick möge es auch für eine deutsche Kindheit geben? Hier kommt die Wunscherfüllung: "Zeige deine Klasse" von Daniela Dröscher. Wieder war ich beim Lesen begeistert von der Stofflichkeit der Beschreibung der Kindheit und Herkunft, wie konkret sie sich zum...
BIBLIOTHERAPIE · 16. November 2021
Das Buch "an diesen Tagen lasen wir nicht" von Will Schwalbe ist ein wunderbares Novemberbuch über die Kraft des Lesens. Es ist für europäische Menschen stilistisch vielleicht für manche ein bisschen zu amerikanisch (und natürlich merkt man dann auch mal wieder, dass es jenseits von Deutschland und Europa massenhaft Literatur gibt, die viele hierzulande nicht kennen, zumal sie oft (noch) nicht übersetzt ist...). Zuallererst ist es aber ein wahrer page-turner, denn der Autor und seine...
HEIMAT+EXIL · 16. Oktober 2021
Meere überqueren
Mit dem Thema Migration und Frauenbefreiung beschäftigen sich zwei großartige aktuelle Romane afrikanischer Autorinnen, und es hat mich sehr gefreut, dass "Aufbrechen" von Tsitsi Dangaremba den Friedenspreis des deutschen Buchhandels bekommen hat. Auch wenn es sich merkwürdig anfühlt, dass sie diesen Preis für einen Roman bekommt, den sie schon 1988 veröffentlicht hat (und ich mich erinnere, dass sie auf der feministischen Buchmesse in Amsterdam 1992 (!) daraus gelesen hat...)...
FREIHEIT · 29. August 2021
Hast Du genug geliebt in deinem Leben - auch Dich?
Dies wird heute eine Sammlung von Besprechungen meiner Lieblingsbücher dieses Sommers - zu Ehren meiner Mutter (die da links im Bild liest...) Meine Mutter hat mir die Begeisterung fürs Lesen mitgegeben. ich denke, es war auch ihr Weg sich aus dem Alltag für kurze Zeit wegzubeamen und in andere Leben einzutauchen. Dabei war sie immer auch offen für historische und politische Themen und auch für Lyrik. Aber besonders gerne liest sie Romane, auch heute noch. Hier eine Auswahl aus meinem...
FREIHEIT · 16. Juni 2021
Was die Welt wirklich weniger braucht ist Kasperltheater in der Politik. Deshalb holt euch Melissengeist, falls ihr euch zu sehr aufregen müsst und Aktivpuder, um ausreichend Power zu haben und ausreichend gute Sachbücher, um für Diskussionen und den politischen Alltag gerüstet zu sein :-) Erstaunlicherweise war der letzte Monat für mich eher ein Monat des Sachbuchlesens. Perlen dabei waren: "Rosa und Hannah - das Blatt wenden" (WagenbachVerlag) der niederländischen Philosophin Joke J....
MIGRATION · 08. November 2020
Wo kommen wir her - wo gehen wir hin?
MIGRATION · 03. August 2020
Dich gibts nur einmal
Jeder Mensch ist einzigartig und das ist ja auch eines der ganz großen Themen der Weltliteratur. Und jeder Mensch macht einzigartige Dinge. Zwei Bücher möchte ich vorstellen, die davon handeln: Kenneth Bonert: der Löwensucher (Diogenes), ein Roman über einen Jungen, der mit seiner Familie vor den antisemitischen Progromen in Litauen nach Südafrika flieht. Er spürt den Auftrag seiner "Mame" es zu etwas zu bringen und merkt auch bald, dass er als armer Weißer dennoch über der schwarzen...