Mit dem Thema Migration und Frauenbefreiung beschäftigen sich zwei großartige aktuelle Romane afrikanischer Autorinnen, und es hat mich sehr gefreut, dass "Aufbrechen" von Tsitsi Dangaremba den Friedenspreis des deutschen Buchhandels bekommen hat. Auch wenn es sich merkwürdig anfühlt, dass sie diesen Preis für einen Roman bekommt, den sie schon 1988 veröffentlicht hat (und ich mich erinnere, dass sie auf der feministischen Buchmesse in Amsterdam 1992 (!) daraus gelesen hat...) "Überleben", ihren neuen Roman, habe ich noch nicht gelesen.
Beeindruckt hat mich tage- und nächtelang "Americanah" von Chimamanda Ngozi Adichie. "Americanah" hat eine beindruckende musikalische Sprache und eine große Nähe zur Hauptperson und der ihr nahen Menschen, Das Exil, auch wenn es freiwillig ist, das Hin und Her zwischen Nigeria und den USA und das politische Klima in beiden Ländern aus der Sicht der Autorin, die sich bald nirgends mehr zuhause und willkommen fühlt, die patriarchalen Strukturen im Alltag beider Ländern, auch in ihrer Community, sind so lebendig beschrieben.
Jedes Mal, wenn die beiden Autorinnen zu aktuellen Themen Interviews geben begeistert mich, dass ihre reflektierten Stellungnahmen jenseits des literarischen Kontextes veröffentlicht und gelesen werden.